Die Zahl der Anbieter für Verbraucherkredite sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Neben der klassischen Filialbank, bieten immer mehr Direktbanken Privatpersonen und Geschäftskunden die Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen. Vor allem Verbraucherkredite für Privatpersonen sind bei den Banken beliebt.
Was ist ein Verbraucherkredit?
Unsere Themen für Sie:
Der Begriff “Verbraucherkredit” wird im Rahmen der Kreditvergabe von Banken und Kreditinstituten genutzt. Und zwar dann, wenn sich ein Kreditangebot an den Verbraucher richtet und beispielsweise nicht für Geschäftskunden verfügbar sein soll.
Folgende Kreditarten werden als Verbraucherkredit bezeichnet:
- Konsumentenkredite ohne konkreten Verwendungszweck
- Autokredite und Autofinanzierungen
- Immobilienkredite für Privatpersonen
- Ratenkredite
- Sofortkredite
- Abrufkredite
- Ausbildungskredite, Studienkredite
- Dispositionskredite
- Kleinkredite und Minikredite
In der Theorie geht beim Verbraucherkredite um einen Darlehensvertrag. Der Verbraucherdarlehensvertrag bzw. das Verbraucherdarlehen ist ein Darlehensvertrag, der zwischen einem Verbraucher als Darlehensnehmer und einem Unternehmer als Darlehensgeber geschlossen wird. Die Entstehung dieses Vertragstyps geht auf eine Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft zurück.
Definition von Verbraucherkrediten
Bei der Definition des Begriffs Verbraucherkredit ist aber nicht nur die Darlehensart entscheidend, sondern auch die Höhe und Laufzeit des Darlehens.
Trotzdem gehen die Meinungen bei der Definition stark auseinander: rein rechtlich fallen Immobilienkredite an Privathaushalte auch in diese Kategorie, obwohl sie in der Regel über der Kreditsumme von 25.000,- Euro liegen und viel längere Laufzeiten haben.
Verbraucherkredit ist ein geläufiger Begriff in der Finanzwelt, aber was zählt denn eigentlich als Verbraucherkredit? Neben diesem Fachbegriff zirkulieren auch noch andere Bezeichungen, wie z.B. Kleinkredite, Minidarlehen, Konsumkredite uvm..
Was zählt als Verbraucherkredit?
Laut der europäischen Kommision ist ein Verbraucherkredit folgendes:
Kredite gibt es in jeder Form und Höhe, von der Kreditkarte Ihres Onlinehändlers über die Ratenzahlung Ihres neuen TV-Geräts bis zum Darlehen von der Bank. Die Verbraucherkreditrichtlinie gilt für die meisten Kreditverträge mit einem Wert zwischen 200 € und 75 000 €. (Quelle: europäische Kommission ec.europa.eu zum Thema Verbraucherkredite)
Laut europäischer Kommission ist ein Verbraucherkredit also jegliches Darlehen mit einer Kreditsumme zwischen 200€ und 75.000€. Ein bisschen schwammig ist der Begriff dann aber trotzdem noch, denn was heißt denn ganz konkret “gilt für die meisten”? Welche Kredite werden denn dann nicht als Verbraucherkredit bezeichnet? Wir haben dazu eine Mail an die entsprechende Stelle geschickt, mit der Bitte um fachliche Aufklärung.
Verbraucherkredit, Verbraucherdarlehen. 1. Begriff: Kredit an private Haushalte, der der Finanzierung des Güterverbrauchs dient. Der Konsumentenkredit wird entweder als Ratenkredit über Darlehenskonten oder als Dispositionskredit über Kontokorrentkonten bereitgestellt (Kreditvertrag). (Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon)
Im Wirtschaftslexikon von Gabler werden zusätzlich noch 2 weitere Kriterien genannt, die einen Verbraucherkredit auszeichnen: die Kreditsumme (im Allgemeinen) bis maximal 25.000€ und eine Laufzeit von maximal 72 Monaten (also 6 Jahren). Auch hier haben wir uns natürlich gefragt, was “im Allgemeinen” denn konkret heißt bzw. was die Ausnahmen sind.
Die Frage ist nicht ganz einfach zu klären. “Grundsätzlich gilt, dass Immobilienkredite rechtlich auch als Verbraucherkredite eingestuft werden”, sagt Frank-Christian Pauli vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Der BGH habe Immobilienkredite in seinen Urteilen vom Mai zwar nicht erwähnt, die Gründe für die Entscheidung würden aber auch nicht ausschließen, dass sie einbezogen werden. (Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 30.10.2014)
Herr Pauli vom Bundesverband der Verbraucherzentralen sagt sogar, dass selbst ein Immobilienkredit rein rechtlich als Verbraucherkredit eingestuft werden muss. Damit haben wir noch eine dritte völlig andere Definition bzw. Klassifizierung des Begriffs, die weit über den Summenbeschränkungen liegt, die von der EU Kommission oder dem Gabler Lexikon genannt werden.
Hintergrund der Recherche war natürlich das Thema “Bearbeitungsentgelte bei Verbraucherkrediten”, denn der Bundesgrichtshof hat diese schon im Jahr 2014 für unzulässig erklärt – und zwar rückwirkend bis 2004. Das ist natürlich für viele Verbraucher eine sehr interessante Information, denn diese bereits bezahlten Entgelte können nun rein theoretisch von der kreditgebenden Bank zurück gefordert werden. Da sich das Urteil aber explizit auf Verbraucherkredite bezieht, muss man also erst einmal genau wissen, wie sich ein solcher Kredit überhaupt definiert bzw. auszeichnet. Und scheinbar herrscht darüber sogar an oberster Stelle eher Uneinigkeit.
Verbraucherkredit: Möglichkeit des Minidarlehen
Viele potenzielle Kreditnehmer haben in den vergangenen Jahren gemerkt, dass die Kreditanbieter neben den gängigen Darlehen auch immer mehr in den Bereich Kleinkredit vordringen. Während die etablierten Banken oft noch hohe Mindestsummen von mehreren tausend Euro bei Krediten für Privatpersonen veranschlagen, was die Rückzahlung solcher Darlehen natürlich länger dauern und den Kredit auch teurer werden lässt für den Kreditnehmer. Das sieht im Bereich der Kredite mit niedrigen Kreditsummen anders aus:
Diese Art von Krediten gibt es mit unterschiedlich hohem Zinssatz und von ganz verschiedenen Banken. Mittlerweile hat auch die eine oder andere etablierte Bank gemerkt, dass sich mit einem solchen Kredit mit kleiner Kreditsumme durchaus Geschäfte machen lässt. Doch es gilt hier ganz besonders, auf die Höhe des Kreditzins zu achten, da dieser je nach Anbieter sehr unterschiedlich sein kann. Auch die weiteren Konditionen wie die minimale und die maximale Laufzeit, die mögliche Kreditsumme von minimal bis maximal, sowie die Mindestrate und die maximale Ratenhöhe können sehr variieren und sollten für zinsgünstige Kredite berücksichtigt werden.
Kredite mit kleinen Summen vergleichen
Wer auf der Suche nach einem Verbraucherkredit mit niedriger Kreditsumme und gleichzeitig einem möglichst niedrigen Kreditzins ist, der wird an einem Anbietervergleich kaum vorbeikommen. Gerade weil die Konditionen so sehr unterschiedlich sein können, die Zinsen können sehr weit auseinander gehen, ist es wichtig, sich die einzelnen Kreditmöglichkeiten in diesem Bereich genauer anzusehen.
Je nach Geldinstitut können die verschiedenen Bereiche der Kreditkonditionen, insbesondere der Jahreszins sehr voneinander abweichen. Während bei normalen Darlehen in Zeiten eines niedrigen Leitzinssatzes die Kreditzinsen niedrig sind, sieht dies bei Darlehen mit niedrigen Kreditsummen anders aus. Für die Kreditanbieter ist diese Art von Darlehen oft eher weniger interessant, da diese durch die kurze Laufzeit und die gleichzeitig oft geringen Raten nicht gerade kostenaufwändig in der Vergabe sind.
Minikredite und Blitzkredite
Wer ganz schnell Geld benötigt und keine absolut saubere Schufa hat, könnte sich auch über das Thema Minikredite ohne Schufa informieren. Hier gibt es spezielle Anbieter, die kleinere Kredite bis 1500,-Euro kurzfristig auszahlen und die nur eine regelmäßiges Einkommen eine Rolle spielt.
Konsumkredit sinnvoll nutzen
Zuerst sei einmal gesagt, dass ein Konsumkredit eine monatlich Verpflichtung und eine finanzielle Belastung darstellt. Sie sollten sich also gut überlegen, ob ein Konsumdarlehen wirklich notwendig ist? Wer ein Darlehen oder einen Onlinekredit aufnehmen möchte, das mehrere tausend bis zehntausende Euro an Kreditsumme hat, der hat in Deutschland eine Vielzahl von möglichen Kreditanbietern.
Neben dem Kreditzins spielen dabei auch die Höhe der Raten und die Kredit Laufzeiten eine Rolle, zudem sollte jederzeit eine kostenlose Sondertilgung möglich sein. Keine Rolle spielen bei solchen Privatkrediten indes mehr die Bearbeitungskosten der Vermittler, da diese mittlerweile untersagt sind, und nicht mehr bei Krediten berechnet werden dürfen.
Dies gilt bei allen Kreditarten an private Haushalte (Konsumentenkredit), seien es nun Darlehen mit einer kleinen Kreditsumme, oder aber einem Darlehen, das ein Volumen bzw. einen Gesamtbetrag von mehreren zehntausend Euro hat.
Kreditnehmer, die über einen Anbieter stolpern, der Bearbeitungskosten erstattet haben möchte, sollten getrost Abstand halten davon. Denn wer ein Darlehen oder einen Sofortkredit aufnimmt, muss nicht gleichzeitig für dessen Bearbeitung zahlen, da die Kosten dafür längst im Kreditzins enthalten sind.
Kosten von Verbraucherkrediten
Was kostet ein Verbraucherkredit insgesamt, wenn man alle Kosten und Zinsen mit einkalkuliert? Wer mit dem Gedanken spielt, einen Verbraucherkredit aufzunehmen, der sollte auch wissen, welche Kosten auf ihn zukommen. Obwohl dies heutzutage kaum noch vorstellbar ist, denken immer noch zu viele Menschen, dass die Kreditkosten lediglich die Höhe des geliehenen Betrags betragen. Wer also 2000 € als Darlehen leiht, der zahlt während der vereinbarten Laufzeit die Summe bis zur Tilgung zurück. Fertig. So einfach ist das natürlich nicht, denn die Banken und Kreditinstitute möchten schließlich am Kreditnehmer verdienen. Es kommen mit einem Minikredit, Kleinkredit und Co. also weitere Ausgaben auf private Haushalte zu.
Diese Kosten sind im Darlehen enthalten
Zunächst einmal muss der geliehene Betrag zurückgezahlt werden. Wer einen Verbraucherkredit von 3000 € abschließt, der wird also auf jeden Fall diese Summe an die Banken oder Kreditinstitute per Raten zurückzahlen. Hinzu kommen die Zinsen, die vorher vereinbart werden (siehe unseren Artikel zum Thema Zinsen berechnen). Hier unterscheiden Kreditgeber zwischen Nominalzins und effektivem Jahreszins. Nur in Letzterem sind weitere Konditionen enthalten, während der Nominalzins der reine Zinssatz ist, der nur unzureichend zum Vergleichen von Angeboten für Kleinkredite oder Minikredite geeignet ist.
Des Weiteren zählen zu den Kreditkosten auch die Gebühren, die zum Beispiel für die Bearbeitung anfallen. In dem effektiven Jahreszins sind auch Nebenkosten wie Provisionen für eine eventuelle Vermittlung enthalten. Allerdings keine Versicherungskosten, die Verbrauchern nur allzu gerne aufgeschwatzt werden. Entscheiden sich private Haushalte dafür, steigt der Zinssatz insgeheim an und die Konditionen für einen Kredit sind weniger attraktiv.
Kreditkosten variieren
Was kostet ein Verbraucherkredit? Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten, sondern ist für jeden einzelnen Fall unterschiedlich. Am entscheidendsten sind also die Zinsen sowie die Laufzeit, die die Höhe der Kreditraten maßgeblich beeinflussen und bestimmen. Sollen die Tilgungsraten also so niedrig wie möglich sein, müssen Verbraucher die attraktivsten Angebote finden und auf unnötige Zusatzkosten wie Provisionen und Versicherungen idealerweise verzichten.
Niedrige Tilgungsrate erwünscht? Kredite vergleichen
Auf der Suche nach den kleinsten Kreditraten nutzen Interessenten am besten einen Kreditrechner. In diesen geben sie einfach die Höhe des Kredits sowie dessen Laufzeit ein. Der Zweck, zum Beispiel eine Umschuldung zur Entlastung des Girokontos, könnte ebenfalls abgefragt werden. Der Rechner sucht alle passenden Offerten heraus und listet die Raten bis zur Tilgung übersichtlich auf. Auf diese Weise lassen sich die besten Raten finden, so dass die Umschuldung für eine Girokonto – Entlastung auch wirklich finanziell lohnenswert wird.
Beim Minikredit besonders auf die Konditionen achten?
Bei Krediten, die mit einer vergleichsweise kleinen Kreditsumme und einer entsprechend kurzen Laufzeit angeboten werden, ist es besonders wichtig, auf die Konditionen zu achten. Hier wirds teuer, sofern die Rückzahlungstermine nicht eingehalten werden können oder Zusatzoptionen wie Sofortauszahlung etc. beantragt werden.
Checkliste für die Aufnahme von Verbraucherkrediten
Wenn Sie einen Verbraucherkredit aufnehmen wollen, sollten Sie zunächst diese Checkliste durchgehen und wirklich jeden Punkt ganz ehrlich beantworten:
- Brauche ich diesen Kredit wirklich dringend?
- Welche Kreditsumme soll aufgenommen werden bzw. wie hoch soll das Darlehen sein?
- Wie hoch ist der effektive Jahreszins? Wo liegt der Nominalzins?
- Wie hoch ist eine mögliche Tilgungsrate, die ich mir jeden Monat leisten kann?
- Wann ist der Kredit zurück bezahlt?
- Sind flexible Tilgungsraten möglich, um den Kredit vorzeitig ablösen zu können?
- Was hat die Aufnahme des Darlehens für Konsequenzen? Stichwort “Schufa Eintrag“.
- Bei welcher Bank soll der Kredit beantragt werden?
- Welche Unterlagen benötige ich für den Kreditantrag?
- Welches ist Kreditrechner der günstigste Kredit?
- Wie hoch sind die Bearbeitungsgebühren der Bank für den Verbraucherkredit?
Wann sollte ich einen Konsumkredit aufnehmen?
Wann macht es Sinn einen Verbraucherkredit bzw. privaten Konsumentenkredit aufzunehmen? Nicht jede Idee oder jedes Vorhaben sollte bei knapper Kasse mit einem Verbraucherkredit umgesetzt werden. Nehmen Sie das Darlehen nur dann auf, wenn Sie es auch realistisch zurück zahlen können! Viele Menschen übernehmen bzw. überschulden sich sehr schnell, nur weil die Kredite günstig und schnell abrufbar sind. Und nicht nur ein auszahlbares Verbraucherdarlehen sollte dabei als “Kredit” gewertet werden: letztendlich sind auch Leasing, Ratenkäufe oder Autofinanzierungen eine Sonderform von Verbraucherkrediten und werden leider nicht selten bei der Kreditaufnahme unter den Tisch gekehrt.
Ausnahmefälle gibt es natürlich auch: erst vor kurzem kam der erste Nagtivzins-Kredit auf den Markt. Der Kreditnehmer hat dabei 1.000,- Euro mit 36 Monaten Laufzeit aufgenommen, musste aber nur knapp 992 Euro zurück bezahlen. Das sind natürlich keine großen Kreditsummen und eher Lockangebote der Banken.
Entscheidet man sich also wirklich einen Kredit aufzunehmen, gilt es immer abzuwägen, ob es wirklich nicht anders geht und ob man die Anschaffung wirklich braucht. Und noch viel wichtiger: kalkulieren Sie auch jede noch so kleine finanzielle Verpflichtung mit ein, damit eine realistische Gesamttilgung bzw. monatliche Belastung haben.
Verbraucherkredite umschulden
Wenn Sie bereits vor Jahren einen Verbraucherkredit aufgenommen haben, lohnt es sich immer eine mögliche Umschuldung in Betracht zu ziehen, denn Sie haben damals vermutlich zu schlechteren Zinskonditionen abgeschlossen. Deshalb lohnt ein Verbraucherkredit- bzw. Zins-Vergleich immer. Fragen Sie bei Ihrem Kreditinstitut nach Umschuldungsmöglichkeiten oder vergleichen Sie direkt online. Sollte die Umschuldung des Verbraucherkredits bewilligt werden, können Sie für den Rest der Kreditlaufzeit bares Geld sparen und das lohnt sich gerade bei größeren Kreditsummen.
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- Wer schreibt hier?
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Gregor Zmuda studierte Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität in Gießen und schloß sein Studium als Diplom Kaufmann 2008 ab. Seit dem Wirtschaftsstudium beschäftigte er sich sehr intensiv mit Finanzen und gründete 2020 das Kreditmagazin. Daneben betreibt er weitere Fachportale aus dem Bereich Finanzen & Versicherungen und klärt Verbraucher objektiv über verschiedene Vor- und Nachteile jeweiliger Produkte auf.