Wer ein Haus bauen oder kaufen möchte, könnte es bald schwerer haben, einen Immobilienkredit zu bekommen. Zur Absicherung von Immobiliendarlehen sollten die Banken nach Ansicht der Finanzaufsicht (BaFin) größere Rücklagen schaffen. Das könnte sich auf die Kunden auswirken.
Die Bundesfinanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) rät Banken, Versicherungen und anderen Kreditgebern angesichts der aktuellen Lage am Immobilienmarkt zu Vorsicht bei der Vergabe von Neukrediten. Aufgrund der stark steigenden Preise für Immobilien droht eine Überhitzung. Wie die BaFin erklärt, erwartet sie eine konservative Bewertungs- und Kreditvergabepraxis. Die Banken müssen sicherstellen, dass die Kunden auch bei steigenden Zinsen die Kreditraten tilgen können.
Verbindliche Maßnahmen von der BaFin vorgesehen
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Die BaFin behält sich bei einer Verschlimmerung der Situation am Kreditmarkt vor, verbindliche Maßnahmen für die Kreditvergabe festzuschreiben. Sie geht von einer weiteren Lockerung der Kreditvergabestandards aus, die der Corona-Pandemie geschuldet sind. Während der Pandemie hätten sich laut BaFin vor allem am Wohnimmobilienmarkt Verwundbarkeiten gegenüber negativen wirtschaftlichen Entwicklungen aufgebaut.
Banken zum Aufbau von Zusatzpuffer verpflichtet
Kreditinstitute müssen sich gegen Zahlungsausfälle schützen und dafür laut Anforderungen der BaFin zwei zusätzliche Kapitalpuffer schaffen. Der antizyklische Kapitalpuffer soll laut BaFin von 0 auf 0,75 Prozent erhöht werden. Er ist nicht neu. Vor der Corona-Pandemie betrug dieser Kapitalpuffer 0,25 Prozent. Er wurde aufgrund der mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen auf 0 Prozent abgesenkt. Die Banken müssen künftig ihre Geschäfte stärker absichern, indem sie zusätzliches Eigenkapital dafür zurücklegen. Banken sollen mit dem Kapitalpuffer in Krisenzeiten widerstandsfähiger werden.
Ein sektoraler Systemrisikopuffer ist neu. Er soll speziell für die Absicherung von Krediten für Wohnimmobilien eingeführt werden und zwei Prozent betragen. Was die Einführung der beiden Kapitalpuffer für Interessierte an Immobilienkrediten bedeutet, ist offensichtlich. Die Banken geben die Einführung der Puffer mit höheren Zinsen an ihre Kunden weiter.
Banken haben noch bis Februar 2023 Zeit
Die BaFin verlangt keine sofortige Einführung der Kapitalpuffer durch die Banken. Wer einen Immobilienkredit benötigt, sollte dennoch schnell ein, um sich günstige Zinsen zu sichern. Die BaFin sieht zwar eine zeitnahe Aktivierung der beiden Kapitalpuffer vor, doch haben die Banken genügend Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen. Die Vorgaben der BaFin müssen von den Kreditinstituten erst bis zum 1. Februar 2023 vollständig erfüllt sein.
Die Rücklagen der Kreditinstitute an Eigenkapital betragen dann nach Angaben der BaFin insgesamt 22 Milliarden Euro. Allein der antizyklische Kapitalpuffer macht bei allen Banken zusammen 17 Milliarden Euro aus. Weitere 5 Milliarden Euro beträgt der sektorale Systemrisikopuffer aller Banken.
Puffer zur Sicherheit sind bereits bei den meisten Banken vorhanden
Nach Auskunft von BaFin-Chef Mark Branson verfügen die meisten Banken bereits über Kapitalpuffer zur Sicherheit. Diese Maßnahmen strapazieren die Banken daher nicht übermäßig. Zur Erfüllung der Voraussetzungen ist der Zeitraum angemessen. Die BaFin rechnet mit einer Kreditverknappung.
Quelle: https://www.bafin.de/DE/RechtRegelungen/Verfuegungen/liste_verfuegungen_node.html
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Gregor Zmuda studierte Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität in Gießen und schloß sein Studium als Diplom Kaufmann 2008 ab. Seit dem Wirtschaftsstudium beschäftigte er sich sehr intensiv mit Finanzen und gründete 2020 das Kreditmagazin. Daneben betreibt er weitere Fachportale aus dem Bereich Finanzen & Versicherungen und klärt Verbraucher objektiv über verschiedene Vor- und Nachteile jeweiliger Produkte auf.