Fast jeder hat schon mal seinen Dispositionskredit, kurz Dispo, einmal überzogen. Einen Dispo erhält man in den meisten Fällen direkt bei einer Girokonto Eröffnung.
Voraussetzung hierfür muss nicht einmal ein regelmäßiges Einkommen sein. Bei einer Kontoeröffnung sind meistens Girokonten mit einem Dispositionskredit von bis zu 500,- Euro vor eingestellt. Wer einen höheren Dispo möchte, der muss der Bank zumeist nur ein regelmäßiges Einkommen nachweisen.
Redaktionstipp: Der Dispo ist mit Abstand die teuerste Kreditart, die Sie nutzen können!
In den meisten Fällen gehört der Dispo demnach eher zu den schlechteren Alternativen. Wir informieren Sie im Folgenden darüber wie Sie am besten vorgehen, wenn Sie bereits in den Dispokredit gerutscht sind, ob und wann ein Wechsel zum Ratenkredit lohnt und worauf Sie achten sollten.
Es ist kein Problem den Dispositionskredit in Anspruch zu nehmen, problematisch wird es nur, wenn der eigene Dispo dauerhaft überzogen wird und nicht mehr nur zur kurzfristigen Überbrückung von Geldnöten dient. In Zeiten von Online-Shopping und Alles-muss-raus Deals kann man den Kunden schnell zum Kauf verleiten. Menschen, die dauerhaft (mehr als 3 Monate) ihren Dispo überziehen, müssen aufpassen, nicht in die Dispofalle zu laufen. Auch wenn der Dispositionskredit ohne jeglichen Aufwand genutzt werden kann, so gibt es einige Punkte, auf die der Verbraucher unbedingt achten muss:
- Dispokredit wird sehr hoch verzinst
- Dispokredit ist oft der erste Schritt in die Schuldenfalle
- Dispokredit verwässt das zur Verfügung stehende Einkommen und verleitet zu Mehrausgaben.
Was soll ich tun, wenn ich dauerhaft im Minus bin?
Wer den Dispokredit dauerhaft nutzt, wird auf jedem Kontoauszug einen negativen Betrag sehen. Hinzu kommt, dass die Bank entweder jeden Monat oder pro Quartal, sich den Dispositionkredit auch verzinsen lässt. Als Kunde muss man nicht nur den geliehenen Geldbetrag zurückzahlen, sondern auch noch hohe Beträge für die angelaufenen Zinsen. Die Zinsen für solche Dispokredite lässt sich jede Bank noch immer sehr teuer bezahlen. So gibt es kaum Angebote, die unter 8 % Dispositionszinsen liegen. Nachfolgend finden Sie einen kurzen Vergleich der Überziehungszinsen für Dezember 2022:
- DKB Girokonto 9,62%
- 1822direkt 8,55%
- ING 7,18%
- Targo Bank 9,06%
- Comdirekt 12,82%
- Norisbank 11,35%
- VW Bank 10,24%
- Postbank 11,65%
Bei den Sparkassen herrscht ebenfalls kein einheitlicher Dispozins. Die Berliner Sparkasse z.B. fordert einen anderen Dispozins als die Haspa (Hamburger Sparkasse).
Was tun gegen überzogenes Konto?
Wenn das Girokonto dauerhaft überzogen ist, sollten man über eine Umschuldung nachdenken. Da der Dispo die teuerste Kreditart ist, lohnt sich evtl. ein Wechsel zu einem klassischen Ratenkredit, um das negative Konto auszugleichen.
Einen Ratenkredit über 1.000,- Euro gibt es z.B. bei guter Bonität schon ab 0,68% Effektivzins bei 12 monatiger Laufzeit (kredit2day – Stand Dezember 2022). Eine Umschuldung von Dispokredit auf Ratenkredit lohnt sich aber nur für Menschen die wissen, dass sie ihren Dispokredit in den nächsten Monaten nicht ausgleichen können. Dies passiert häufig, wenn man dauerhaft mehr ausgibt als man einnimmt. In solchen Fällen hilft ein Ratenkredit das Konto auszugleichen. Diese können Sie online problemlos in einem Kreditvergleich gegeneinander abwägen.
Mit der Auszahlung des Ratenkredits fallen somit sofort die teueren Dispozinsen weg, da es beim Dispositionskredit keine Mindestlaufzeiten gibt. Diese werden durch die deutlich niedrigeren Ratenkredit Zinsen abgelöst. Ein weiterer Vorteil von Umschuldung eines überzogenen Kontos ist die Tatsache, dass der Kreditbetrag, der monatlich zurückgezahlt wird frei wählbar ist. Kann der Kreditnehmer den Kredit nur in sehr kleinen Raten zurückzahlen, so verlängert sich entsprechend die Laufzeit.
Wechsel vom Dispokredit zu Ratenkredit
Ein Wechsel vom Dispositionskredit zum Ratenkredit ist sehr einfach. In einigen Fällen melden sich sogar die Hausbank und bietet dieses Wechsel von sich aus an. Dies passiert selten und nur bei Kunden, die dauerhaft ihren Dispo ausreizen. Dieses Angebot sollten man sich zumindest genauer anschauen, denn häufig ist der Wechsel von Dispo- zum Ratenkredit innerhalb der eigenen Bank günstiger, jedoch wird das Einsparpotential hier nicht voll ausgereizt.
Diese sind für den Verbraucher kostenlos und zeigen schnell, zu welchen Konditionen eine Umschuldung heute möglich wäre. Ist der Ratenkredit der Bank ähnlich gut, spricht natürlich nichts dagegen, dieses Angebot anzunehmen. Wer sich die Frage stellt: “Bekomme ich einen Kredit?” sollte erstmal eine kostenlose Kreditanfrage stellen.
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Gregor Zmuda studierte Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität in Gießen und schloß sein Studium als Diplom Kaufmann 2008 ab. Seit dem Wirtschaftsstudium beschäftigte er sich sehr intensiv mit Finanzen und gründete 2020 das Kreditmagazin. Daneben betreibt er weitere Fachportale aus dem Bereich Finanzen & Versicherungen und klärt Verbraucher objektiv über verschiedene Vor- und Nachteile jeweiliger Produkte auf.