Überschuldung beschreibt die finanzielle Situation, in der eine Person oder ein Haushalt seine finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann. In solch einem Zustand übersteigen die Gesamtschulden den Gesamtwert des Vermögens, und die regelmäßigen Einnahmen reichen nicht aus, um sowohl die Schulden als auch die laufenden Ausgaben zu decken.
Wie kommt es zur Überschuldung?
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Die Gründe, warum Menschen in die Überschuldung geraten, sind vielfältig. Oftmals ist Arbeitslosigkeit ein Auslöser, da der Verlust des Arbeitsplatzes zu einem drastischen Einkommensrückgang führen kann. Aber auch Krankheiten oder Unfälle, die zu hohen Kosten oder einem Verlust der Arbeitsfähigkeit führen, können der Beginn einer Überschuldung sein.
Familienereignisse wie Scheidung oder Trennung können ebenfalls finanzielle Belastungen mit sich bringen, da die Aufteilung eines Haushalts oft zu doppelten Kosten und möglicherweise zu Unterhaltszahlungen führt. Manchmal sind es auch unvorhergesehene Ausgaben oder schlichtweg ein Mangel an finanzieller Bildung, die Menschen in die Schuldenfalle tappen lassen.
In der heutigen Zeit können auch Kredite ein Auslöser für eine Überschuldung sein. Deshalb werden in Deutschland nur Kredite nach einer positiven Bonitätsprüfung der Schufa vergeben. Wer einen negativen Schufa Score hat, erhält keinen weiteren Kredit. Eine Ausnahme ist der sog. Schweizer Kredit.
Ab wann ist man überschuldet?
Ein privater Haushalt wird als überschuldet betrachtet, wenn er über einen längeren Zeitraum hinweg nicht in der Lage ist, seinen laufenden Verpflichtungen nachzukommen, selbst wenn er sein gesamtes Vermögen veräußern würde.
Dabei geht es nicht nur um den absoluten Betrag der Schulden, sondern auch um das Verhältnis von Einnahmen zu Ausgaben. Wenn die monatlichen Ausgaben regelmäßig die Einnahmen übersteigen und es keine realistische Aussicht gibt, diese Situation in absehbarer Zeit zu ändern, spricht man von Überschuldung.
Teufelskreis Überschuldung
Die Folgen der Überschuldung können gravierend sein. Verspätete Zahlungen können zu zusätzlichen Gebühren und höheren Zinssätzen führen. Eine anhaltende Überschuldung und verspätete Zahlungen können den Schufa-Score negativ beeinflussen, was zukünftige finanzielle Möglichkeiten einschränkt. In extremen Fällen können Gläubiger versuchen, Vermögenswerte zu pfänden oder zu beschlagnahmen. Abgesehen von den finanziellen Auswirkungen kann Überschuldung auch eine erhebliche emotionale Belastung darstellen, die zu Stress, Depressionen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wie kann ich Überschuldung vorbeugen?
Um Überschuldung zu vermeiden oder aus einer solchen Situation herauszukommen sollten Sie proaktiv handeln. Eine sorgfältige Budgetierung und das Führen eines Haushaltsbuchs helfen, einen klaren Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Bei bestehender Überschuldung kann eine professionelle Schuldenberatung wertvolle Unterstützung bieten. Oft sind Gläubiger auch bereit, über Zahlungspläne oder andere Vereinbarungen zu verhandeln. Während des gesamten Prozesses ist es jedoch entscheidend, neue Schulden zu vermeiden und unbedingt auf Mahnungen zu reagieren.
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Gregor Zmuda studierte Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität in Gießen und schloß sein Studium als Diplom Kaufmann 2008 ab. Seit dem Wirtschaftsstudium beschäftigte er sich sehr intensiv mit Finanzen und gründete 2020 das Kreditmagazin. Daneben betreibt er weitere Fachportale aus dem Bereich Finanzen & Versicherungen und klärt Verbraucher objektiv über verschiedene Vor- und Nachteile jeweiliger Produkte auf.